Alle acht angetretenen Parteien und Vereinigungen ziehen laut vorläufigem Wahlergebnis in Stadtrat ­ Königsee-Rottenbach ein. IWW Freie Wähler liegt knapp vor FWG. Auch CDU schafft über 20 Prozent.

Königsee-Rottenbach. Wenn der Wahlausschuss am Dienstag das vorläufige Ergebnis der Stadtratswahl vom Sonntag in Königsee-Rottenbach bestätigt, dann haben alle acht Parteien und Vereinigungen, die Bewerber ins Rennen schickten, den ­Einzug ins erste gemeinsame Parlament geschafft.

Als Gewinner fühlen dürfen sich die vier Wählergemeinschaften, die nach Stand von gestern zusammen auf zwölf der insgesamt 20"Sitze kommen, sowie die CDU. Drei der vier angetretenen Parteien fuhren nur ein einstelliges Ergebnis ein.

Mit fünf Sitzen kann die IWW Freie Wähler rechnen (23,5"Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen). Freie Wählergemeinschaft Königsee-Rottenbach (FWG) und CDU kommen mit 22,9 bzw. 21,6"Prozent auf je vier Sitze. Mit jeweils einem Duo werden Die Linke (8,9"Prozent) und die Unabhängige Wählergemeinschaft Königsee (UWGK/8,0"Prozent) vertreten sein. Die restlichen drei Plätze gehen an SPD (5,8"Prozent), FDP und die Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr (WG FFW/beide 4,6"Prozent).

Gert Hertel, IWW-Fraktionschef im alten Königseer Stadtrat, spricht von einem guten Abschneiden seiner Vereinigung. Diese habe versucht, die Erfolge ihrer Arbeit in den letzten zehn Jahren darzustellen, und keine Versprechen gemacht, die nicht zu halten sind. Das hätten die Wähler offenbar honoriert. Hertel wünscht sich, dass es mit Abstand zum Wahlkampf gelingt, "künftig gemeinsam im Bürgerinteresse Lösungen für die wichtigsten Aufgaben zu finden."

Namens der FWG betont der stellvertretende Vorsitzende Ingo Krebstekies, dass die Rechnung der Wählergemeinschaft, integrierend zwischen König-seern und Rottenbachern zu wirken, aufgegangen ist. Er zeigt sich zuversichtlich, dass die ­"bisherige Frontenbildung" komplett aufgelöst werden kann: "Ich glaube, wir können mit allen", sagt er mit Blick auf die Arbeit im neuen Stadtrat.

Auch Marcel Günther, der die CDU-Fraktion im ehemaligen Königseer Rat führte, denkt, "dass es einen Neuanfang mit einer neuen Kultur geben kann." Wenn er die Namensliste anschaut, könne er sich eine gute Zusammenarbeit vorstellen. In der Kommunalpolitik sollte ohnehin nicht das Parteibuch entscheidend sein, findet Günther.

FDP-Ortsvorsitzender Marian Koppe sieht das " große Angebot" mit 84 Bewerbern als eine Ursache für das Wahlergebnis und bezieht dies nicht nur auf seine Partei, die seinen Worten nach im Stadteil Königsee ordentlich abschnitt. Nun komme es darauf an, die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu prüfen und eine "schlagkräftige Koalition" zu finden.

Michael Graf / 16.04.13 / OTZ

16.04.2013 OTZ - Ostthüringer Zeitung