Rita Süssmuth sprach zum traditionellen Neujahresempfang der Stadt Sonneberg

Mit "The fairy queen" aus der 2. Suite Nr. 3 von Henry Purcell wurde der diesjährige Jahres­empfang in der Spielzeug­stadt Sonneberg musikalisch begonnen bevor Sonnebergs Bürgermeisterin in ihrem Gruß­wort noch einmal das letzte Jahr Revue passieren ließ.

Zuvor konnten aber zahlreiche Ehrengäste begrüßt werden. Darunter zählten unter anderem MdB Carola Stauche, Landrätin Christine Zitzmann, die Bürgermeister Wolfgang Wiegand, Roland Rosenbaum und Andreas Meusel, der 3. Bürgermeister der Stadt Neustadt bei Coburg, Herr Martin Stingl der in Vertretung des Oberbürgermeisters Frank Reb­han vor Ort war, weil dieser zur gleichen Uhrzeit auch im Neustadter Rathaus zum traditionelle Neujahresempfang viele Gäste begrüßen konnte, die Landtagsabgeordneten Frau Beate Meißner, Herr Marian Koppe, und Herr David-Chris­tian Eckardt ließen sich an­fangs noch entschuldigen, konnten aber während des weiteren Festaktes dann be­grüßt werden. Dem schlossen sich die Begrüßungen für die Vertreter aus der Wirtschaft, Banken, Behörden und den regionalen Vereinen an. Mit den Worten "Am 21.12.12 war das durch die Mayas vorhergesehene Ende der Welt, doch nicht eingetreten und der Euro ist uns auch erhalten geblieben" begann Bürgermeisterin Sibylle Abel ihre Rede. Im weite­rem teilte sie den ca. 500 Gäs­ten mit, dass das Jahr 2012 für die Stadt Sonneberg ein gutes Jahr war. "Der Stadt geht es gut", so die Worte der Bürgermeisterin und dieses ist vor allem den Unternehmen der Stadt zu verdanken, die den Menschen aus der Region hier Arbeit geben und die Steuerkraft der Stadt stärkten. Auch sei die Stadt im letzten Jahr von Katastrophen verschont geblieben. Mit zwei wichtigen Projekten konnte im zurückliegenden Jahr begonnen werden. Diese waren der Spatenstich zum Umbau am Deutschen Spielzeugmuseum und der Um- und Ausbau des Sonneberger Stadions. Weiterhin konnten 3 neue Spielplätze ge­baut, Straßen grundhaft er­neuert und im Stadtteil Wolkenrasen an der Wolke 14 der neue Stadtplatz eingeweiht wer­den. Diese Maßnahmen waren wichtige Bausteine für die In­frastruktur der Stadt. Auch kulturell hat die Stadt viel zu bieten, so waren die Jazztage, das Stadt-und Museumsfest, wie auch der Sonneberger Weihnachtsmarkt mit den "Zauberhaften Märchenwald" ein großer Erfolg was auch in diesem Jahr ihre Fortsetzung finden soll. Schon jetzt lud Sonnebergs Oberhaupt am 3. August in die südthüringische Spielzeugstadt ein. Hier wird ge­meinsam mit dem MDR ein großer Sommernachtsball auf dem Rathausplatz durchgeführt. Jedoch besonders würdigte Abel die Leistungen der Sonneberger Wirtschaft, die im vergangenen Jahr die Stadt Sonneberg überaus positiv bundesweit vertrat.

So erhielt die VISTA electronic GmbH eine Teilnahmeurkunde am Unternehmerpreis der Le­benshilfe Thüringen für die Integration von Personen mit Handicap.

Frau Gabriele Heymann, Ge­schäftsführerin vom Auto-Center Sonneberg GmbH & Co. KG, erhielt den BVMW-Mittelstands­preis als Unternehmerin des Jahres im Landkreis Sonneberg und den BVMW-Mittelstandspreis als Unternehmerin des Jahres im Freistaat Thüringen.

Die outdoor inn GmbH wurde mit dem Thüringer Tourismuspreis 2012 in der Kategorie Angebote und Qualität ge­ehrt.

Die Elektro Sonneberg eG wurde Sieger im Wettbewerb um den MuT-Preis 2012 der IHK Südthüringen in der Kategorie "Fachkräfte sind Zukunft" und Finalist im Wettbewerb des Freistaates Thüringen beim Großen Preis des Mittelstandes der Oskar-Patzelt-Stiftung.

Die Privatbrauerei Gessner GmbH & Co. KG erhielt den "Goldenen Preis 2012" der DLG und den Bundesehrenpreis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Beide Preise wurden dem Unternehmen zum dritten Mal in Folge zugesprochen.

Die FAZMED GmbH erhielt den "Great Place to Work" als Bester Arbeitgeber im Ge­sund­heitswesen 2012 in der Kategorie "Pflege- und Betreuungs­einrichtungen". So gratulierte Abel die im vergangenen Jahr ausgezeichneten Unternehmen nochmals ganz herzlich. "Die Region wächst zusammen, ge­sellschaftlich, kulturell und wirt­schaftlich, Stück für Stück und wird wieder zu einer Wirtschafts­einheit", unterstrich Sibylle Abel weiter. Zeichen hierfür sieht sie u. a. an den Pendlerströmen, die Deutsche Spielzeugstraße und Unternehmen, die ihre Produktionsstätten sowohl auf oberfränkischer als auch auf südthüringischer Seite er­richtet haben. Die Politik un­terstützt dieses mit Veranstaltungen wie der überregionalen Fachkräfte- und Ausbildungsmesse für Oberfranken und Südthüringen "FAMOS", die zur ersten Auflage am 17. April 2012, mehr als 2.600 Besucher zählen konnte. Für 2013 und die folgenden Jahre sieht Abel jedoch "Dunkle Wolken über Sonneberg ziehen". Auf Grund der guten Wirtschaftszahlen und der geringen Arbeitslosigkeit, wird Sonneberg zukünftig, wenn es nach den EU-Beschlüssen geht, auf die wichtigen wirtschaftsstrukturellen Förderungen aus EU und Bund verzichten müssen. Dazu kommt noch weniger Gelder aus dem Freistaat. Höhere Kreisumlagen sorgen dann dafür, dass das Geld einfach hinten und vorne nicht mehr reicht. Abel sieht dadurch klare Nachteile für den Wirtschaftsstandort Sonneberg für die Zukunft. Auch das Thema Gebietsreform wird ein Wichtiges werden. Hierzu nimmt Sonnebergs Bürgermeisterin aber eine klare Stellung ein: "Sonneberg bleibt Kreisstadt - dafür wird sie mit all Ihren Kräften kämpfen, genau wie schon 1994". Sie bat dafür um aller Unterstützung, wofür sie großen Beifall von den Anwesenden erntete. Zum Schluss dankte sie allen, vom Unternehmer bis hin zu den Ehrenamtlichen in den Vereinen, die tagtäglich zum Wohle der Stadt beitragen recht herzlich für ihr Arrangement. Bevor nun Rita Süssmuth ihre Festrede hielt, wurde durch das Kammerorchester Sonneberg das Konzert d-Moll für Violinen, Streicher und Basso von Jo­hann Sebastian Bach dargeboten. Gleich zu Beginn ihrer Rede unterstrich Süssmuth, in­spiriert von der Musik, dass Kultur und Musik ein wichtiger Baustein in einer funktionierenden Gesellschaft ist und auch zukünftig bleiben muss. Denn Deutschland sei auch weltweit durch seine Künstler und Denker bekannt geworden. Rasch ging sie auch auf die vorhergehende Rede von Abel ein und machte Mut an den gesteckten Zielen festzuhalten, auch wenn gleich dieses nicht immer sofort zu dem gewünschten Erfolg führe. So unterstrich sie auch, dass die Fehler welche schon vor Jahrzehnten in Westdeutschland ge­macht wurden, nicht auch in diesen Zeiten hier in Thüringen wiederholt werden sollten. Wichtig ist immer dabei, dass Strukturen gefunden werden, die den Menschen und den Kommunen klar behilflich sind. Klare Worte von Süssmuth, die unterstrich, dass Stärken, auch Stärken bleiben sollten und es nichts nütze starke Regionen zu schwächen. Vielmehr müssen starke Regionen stark bleiben um den schwachen Re­gionen zu helfen. So bittet sie auch darum, dass der verloren gegangene Solidargedanke wieder mehr Beachtung in un­serer Gesellschaft finden soll. Es sei notwendig den Gewinn auf viele zu verteilen. So sei es ihr besonders wichtig, dass Menschen die täglich arbeiten auch von ihrem Verdienst leben können und nicht auf Unterstützung angewiesen sind. Es müssen auch die Menschen ermutigt werden, die nicht in Lohn und Brot stehen, dass Arbeit ein wichtiger Punkt für eine funktionierende Gesellschaft ist. Eine starke Demokratie braucht auch starke Bürger. Alt und Jung müssen gemeinsam Hand in Hand dieses tun. Mit erhobenem Finger rief sie die Politik auf, wieder mehr auf die Menschen zuzugehen und auf diese zu hören. Auch die Bürger bringen gute Lösungsansätze für bestehende Probleme. Zum Schluss ihrer Rede machte sie den Sonnebergern Mut. "Zeigt den Menschen wo sie zu Hause sind und ihre Wurzel haben, schafft Zusammengehörigkeit und keine Aus­grenzung" wa­ren die Worte, die sie an die Sonneberger richtete. So gab es dann genügend Gesprächsstoff zum Diskutieren im an­schließendem geselligen Teil, auch mit dem Punkt, dass die ehemalige Bun­destagspräsidentin die Ent­scheider der Stadt aufrief die Wurzel dieser Stadt nicht zu vergessen. Sonneberg könne mit dem Motto "Spielen und Kreativität” ein neues Pilotprojekt starten, das Künstler aus aller Welt hierher bringt um Neues für Wirtschaft und Forschung zu entwickeln.

Auch in diesem Jahr nahm die Stadt Sonneberg traditionell den An­lass, verdienstvolle Bürgerinnen und Bürger in diesem Rahmen zu ehren.

So wurde Heinz Weber vom Steinbacher Männerchor, der Sonneberger Künstler Otto Hofmann, Rosmarie Weigel, Vorsitzende des Seniorenbeirates und auch Musiker Norbert Rossbach für ihre Arbeit ge­ehrt. Weiterhin wurde das große Brandschutzehrenzeichen, am Bande-Stufe 2, für 70-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr an Herrn Werner Blechschmidt aus Oberlind und für 60-jährige Mitgliedschaft, Herrn Ro­land Blaschke aus Sonneberg über­reicht. Die Goldene Brandschutzmedaille erhielten Herr Gerd Karl aus Neufang für 40 Jahre und Herr Wolfgang Am Ende aus Oberlind, sowie Herr Klaus Kröckel aus Neufang für 50 Jahre zugehörige treue Dienste. Eine Besondere Ehrung erfuhren auch die Unterstützer und Hauptakteure, die alle zum Gelingen der 1. Sonneberger Märchenwelt bei­getragen hatten.

06.02.2013 www.amadeus-verlag.net