Gesundheitspolitik

Erfurt (FDP-Fraktion Thüringen) - "Wir sehen uns im Pflegebereich bereits jetzt einem Fachkräftemangel gegenüber. Mit der seit dem 1. Januar gültigen Neuregelung für ausländische Fachkräfte können wir dem gegensteuern", so der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Marian Koppe.

Die Regelung der schwarz-gelben Koalition erlaubt es beispielsweise bulgarischen und rumänischen Pflegekräften ab sofort Arbeit in Deutschland aufzunehmen. Andere EU-Länder hätten entsprechende Regelungen schon seit Jahren umgesetzt, nur in Deutschland habe die frühere schwarz-rote Bundesregierung den Trend verschlafen, erinnert Koppe. Dabei werde vor einem Fachkräftemangel im Pflegebereich seit Jahren gewarnt.

"Schon jetzt klagen 44 Prozent der Einrichtungen über unbesetzte Stellen. Und diese Zahl wird steigen", warnt der FDP-Gesundheitsexperte. Deswegen sei es wichtig, dass nun nach der vereinfachten Arbeitsaufnahme auch die Anerkennung der Abschlüsse vorangetrieben werde, fordert Koppe. Allerdings sei das "Wie" entscheidend. Vorschläge aus Brüssel, wonach Abitur Voraussetzung für den Einstieg in einen Pflegeberuf werden soll, lehnt Koppe ab. "EU-Kommissar Barniers Ansinnen würde den Fachkräftemangel in der Pflege massiv verschärfen. Ein Abitur ist aus meiner Sicht nicht zwingend erforderlich, um fachlich geeignete und hoch motivierte Pflegefachkräfte auszubilden. Unser duales Ausbildungssystem ist nicht ohne Grund weltweit geachtet", so Koppe weiter.

"Klar ist, dass der demographische Wandel uns dazu zwingt, Fachkräfte auf Dauer ins Land zu holen und in unsere Gesellschaft zu integrieren. Arbeit ist dabei die beste Integration". Eine zügige Anerkennung gleichwertiger Abschlüsse sei nicht nur recht und billig, sondern auch im Interesse des Freistaates Thüringen.

Den FDP-Antrag "Chancen bieten - Potentiale nutzen" finden Sie online: http://www.thl-fdp.de/programm/159-chancen_bieten_potentiale_nutzen.html

06.01.2012 www.dtoday.de