Gesundheitspolitiker Marian Koppe, MdL
Gesundheitspolitiker Marian Koppe, MdL

Koppe: "Umfangreiche Aufklärung notwendig"

"Wir müssen alle Akteure sensibilisieren - Politik, Kliniken und Patienten. Die Zahlen der Unterversorgung mit Organen sind erschreckend", appelliert der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag, Marian Koppe, anlässlich des Tages der Organspende, der dieses Jahr am 7. Juni stattfindet. "Die liberale Gesundheitspolitik plädiert ganz klar für eine umfangreiche Aufklärung über den Ablauf und die möglicherweise bestehenden Bedenken beim Organspendeprozess", so Koppe weiter.



Die FDP-Fraktion hat in dieser Legislaturperiode immer wieder dafür gesorgt, dass das sensible Thema in Thüringen wahrgenommen wurde. Zusammen mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) lud der Gesundheitspolitiker Koppe bereits zu mehreren Informationsabenden ein. Die Aufklärungsarbeit müsse aber dennoch weitergehen: "Acht von zehn Thüringern haben sich noch nie mit dem Thema beschäftigt. Dabei kann eine Organspende Leben retten. Aktuell warten in Thüringen 340 Menschen auf ein Spenderorgan, für viele zählt jeder Tag", erinnert Koppe.



Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wären rund 74 Prozent der Deutschen grundsätzlich zu einer Organ- und Gewebeentnahme nach ihrem Tod bereit. Allerdings besitzen nur 25 Prozent einen entsprechenden Spenderausweis. Nicht nur hoch differenziertes Know-how und reibungslose Abläufe im Klinikbetrieb, sondern auch die empathische Begleitung der Familienangehörigen des Verstorbenen und eine gute interdisziplinäre Kommunikation ermöglichen erst die Realisierung einer Organspende - und damit die Lebensrettung eines schwerkranken Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation. "Nur gute und umfassende Aufklärungsarbeit, wozu auch Erfahrungsberichte von Betroffenen gehören, machen die Erfolge der Transplantationsmedizin für jeden deutlich. Die Menschen sollen sich mit dem Thema auseinandersetzen und für sich eine Entscheidung treffen", so Koppe, der selbst seit langem einen Organspendeausweis besitzt.